Die Bären unterwegs

Freitag, 1. Mai 2015

Letzter Tag in Japan

Heute Morgen haben wir unser Gepäck im Hotel gelagert. Mit der JR Bahn ging es auf Tempel und Schrein Tour. 




Dazu mussten wir in eine Tram umsteigen und dann noch über einen Kilometer laufen. Auch zwischen den verschiedenen Anlagen mussten wir viel laufen oder mit dem Bus fahren. Heute waren es um die 28 Grad. Also schon ganz schön warm für 1. Mai. Die Tempelanlagen sind wunderschön angelegt und sehr gut von Touristen aus aller Welt besucht. 

 




    Die Bärchen beim Fotoshooting. 

Um 16:30 Uhr waren wir wieder beim Hotel, haben unser Gepäck abgeholt und sind zum Zug gegangen, der uns zum Flughafen nach Osaka bringen sollte. 


Wie immer fuhr der Zug pünktlich. Um 19:10 Uhr kamen wir am Kansai Airport an. Das Hotel ist direkt am Flughafen. Wir haben im Flughafen gegessen und uns schon mal orientiert, wo wir morgen früh hin müssen. Der Flughafen ist riesig. Unser Flug nach Frankfurt ist schon angekündigt. Wir haben die letzten Yen ausgegeben. Der Urlaub ist ganz plötzlich zu Ende. 

Donnerstag, 30. April 2015

Atami umsteigen

In Japan beginnt die goldene Woche d.h. die Schüler sind alle unterwegs und die meisten Erwachsenen haben frei. Am Bahnhof von Kawana saßen hunderte von Grundschülern, die meisten mit gelben Kappen auf dem Kopf. 



Andreas und ich waren in Kawana die Exoten. Die einzigen Nicht-Asiaten, das ging uns schon im Hotel so. Wir wurden von allen Schülern begrüßt. Es gab viel hallo und freundliches Lachen. Dann wurde es lustig am Bahnsteig. Wir waren die einzigen Richtung Atami und die Kinder wollten in die andere Richtung und standen uns am Bahnsteig gegenüber. 


Winke winke, "hello, hello"  
Andreas hatte dann die Idee für die Kinder eine "La Ola" zu machen. Wir machten also "La Ola" und die anderen machten mit und wir hatten alle viel Spaß, bis der Zug für die Kinder kam. Alle stiegen ein und winkten durchs Fenster während der Zug den Bahnhof verließ.


Der Zug fuhr uns nach Atami, wo wir in dem Shinkansen nach Kyoto umsteigen mussten. Die Fahrt nach Kyoto dauerte dann 2 Stunden. Das Hotel in Kyoto ist vor vier Wochen neu eröffnet worden und es liegt zwei Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt. Wir haben unsere Koffer abgegeben und sind dann mit der S-Bahn nach Saga-Arashiyama gefahren, wo es einen Bambuswald und eine große Tempelanlage gibt. 








Das haben wir uns bis zum Abend angesehen und sind dann wieder zum Hotel zurück um das Zimmer zu beziehen und zu Abend zu essen. Wir durften feststellen, dass das Essen im Hotel für Japan sehr günstig war und so bestellten wir mehr als sonst. Somit war schon wieder ein Tag vorbei und wir haben nur noch einen vor uns für den gutes Wetter angesagt ist.

Mittwoch, 29. April 2015

Golf mit Caddie in Kawana

Wer in Japan eine Runde Golf spielen möchte, muss sich auf fremde Bräuche einstellen. Hier ist es so, dass man von weiblichen Caddies begleitet wird. Das ist deren Job und davon leben sie. Wir hatten eine Startzeit um 9:31 Uhr. Es wurde uns angekündigt, das wir den Bus um 9 Uhr nehmen sollten. Nachdem wir das Gelände gestern etwas erkundet haben, waren wir etwas verwirrt darüber, dass man uns mit dem Bus abholen würde, denn das Clubhaus liegt etwa 140 Meter vom Hotel entfernt und ist über Wege direkt damit verbunden. 


Da wir das Schild an der Bushaltestelle nicht lesen konnten, außer einen Pfeil nach links und 140 m, waren wir unsicher und gingen zu Fuß zum Clubhaus. Dort händigte man uns eine Scorekartenmappe aus, auf der eine Spint Nr. stand und ein Schlüssel drin war. Man erklärte uns, dass diese Nummer zum Abrechnen von Ausgaben während der Runde gedacht ist. Andreas unterschrieb dann auch noch einen Zettel von dem er kein Wort lesen konnte. Wir sind gespannt, was wir gekauft haben. 


Im Clubhaus bat man uns an, den Bus zum Abschlag zu nehmen. Wir haben uns entschieden, die 400 Meter selbst zu gehen. Anscheinend können die Japaner über den Golfplatz laufen aber der Weg dahin ist ihnen zu weit. 

Draußen lernten wir dann unsere beiden Caddies kennen, Yuko und Yuki. Sie erinnern uns durch ihr Outfit an Imkerinnen. Die beiden Sprachen nur ganz wenig Englisch aber sie kümmerten sich um die Schläger, reinigten die Bälle, nannten die Entfernung usw. 



Der Platz war mit der schönste, den wir während unseres Urlaubs gespielt hatten. Interessant designed, gut platzierte Bunker und trickreiche Grüns. Highlights waren dann die Blicke auf den Fuji, die wir auf den zweiten 9 Loch erhaschen konnten. Da wussten wir auch, warum der Kurs "Fuji" heißt. Zudem gab es auch schöne Blicke auf den Pazifik. Leider war der Himmel grau und somit auch das Meer aber immerhin hat es nicht geregnet. 

Fuji, Schemenhaft im Hintergrund zu erkennen. 

Leider auf dem Foto nur zu erahnen. Die Fuji Spitze zwischen Fahne und Baum etwa auf Höhe des 2. Astes von unten. 


Wir stellten während der Runde fest, dass wir die einzigen waren, die zwei Caddies hatten. Vor uns war ein Viererflight, der nur einen Caddie hatte. 





Nach 9 Loch wurden wir gefragt, ob wir zum Lunch gehen möchten. Der Flight hinter uns hat sich dafür entschieden, also wurden deren Schläger mit einem Tuch abgedeckt und sie wurden (natürlich mit einem Bus) zum Restaurant gefahren. Wir holten uns nur etwas zu trinken und dann ging es weiter.  


Essen und trinken ist in diesem Hotel sehr teuer. Heute Abend haben wir einen Spaziergang gemacht und haben ein italienisches Restaurant entdeckt, das wesentlich günstiger war. So gab es heute Abend Nudeln. 


Morgen geht es weiter nach Kyoto. 

Dienstag, 28. April 2015

Shinkansen

Leider ist die Zeit in Tokio schon wieder vorbei. Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Tokio im Zentrum sehr sauber ist. Man liebt dort Automaten. Zum Beispiel gibt es an fast jeder Ecke Getränkeautomaten. Ich finde das praktisch, da man so bei Bedarf schnell und günstig an kalte Getränke herankommen kann. 



Vor einigen kleinen Restaurants oder Imbissbuden stehen ebenfalls Automaten mit Abbildungen von Speisen oder Getränken. 


Man geht also an den Automaten, sucht sich etwas aus, zahlt es und bekommt dann einen kleinen Zettel ausgeworfen mit dem man dann in den Laden geht um sich das Essen abzuholen. In den Bahnhöfen ist es laut, entweder mit endlos Ansagen, die wir nicht verstanden haben, wo aber immer wieder das gleiche gesagt wurde oder mit Musikeinspielungen, wenn ein Zug kommt oder auch einfach nur so. Eigentlich eine Dauerbeschallung. 

Die Japaner sind hilfsbereit, höflich, unterwürfig und sehr pünktlich. Sie essen viel Fisch und beheizen ihre Klodeckel. Trinkgeld ist nicht üblich. In Restaurants ist schon eine Servicegebühr auf der Rechnung inbegriffen und ansonsten sollen sie gut bezahlt sein. In einer klassischen Menüfolge bekommt man gegen Ende, vor dem Dessert, den Reis und eine Misosuppe. 


In Tokio gibt es wahnsinnig viele Bahnlinien. Der Bahnhof in Shinjuku schleust beispielsweise 3,5 Millionen täglich durch. In der Woche ist es morgens so voll, dass an manchen Bahnstationen Schieber eingestellt sind, die die Menschen in die Züge drücken. Das haben wir aber gar nicht gesehen, weil wir lieber nach der Rushhour losgefahren sind. 


Für uns begann der Test, ob die Karten, die Shuhei für uns erstanden hatte, uns auch ans Ziel brachten. Vom Hotel ging es für uns mit dem Shuttlebus zur Takadanobaba Station und dann mit der Yamanote Bahn eine halbe Stunde bis Tokio Station. Dort wollten wir unsere Koffer in einem Schließfach unterbringen, mussten die Schließfächer aber erst mal wiederfinden. Hatte uns Shuhei doch schon gezeigt, wo die sind, so war es nicht so einfach die Stelle wiederzufinden. Aber irgendwann hatten wir es gefunden und die Koffer eingestellt. Wir sind dann noch ein paar Stunden durch die Stadt gelaufen. Zum Garten des Kaisers und noch einmal durch Ginza. Dann war es Zeit zum Bahnhof zurück zu gehen, da um 14:56 Uhr der Shinkansen losfahren sollte. Als Wegzehrung gab es eine Bentobox und dann ging es pünktlich los. 


Sehr gut organisiert, weiß man hier genau an welcher Stelle z.B. Wagen 12 anhält. 


Zudem zeigt eine Linie an, wo man sich anstellen muss, wenn man in z.B. Wagen 12 möchte. Alles stand auch lieb in einer Reihe und wartete geduldig. Mit dem Shinkansen ging es dann sehr schnell nach Atami, wo wir umsteigen mussten um nach Kawana zu kommen und von dort mit dem Taxi zum Golf Resort. 


Im Zimmer liegen für jeden Gast eine Art Bademantel und ein Hausanzug bereit, mit Beschreibung, wo man das tragen darf. Auf den Balkons trafen sich unsere Zimmernachbarn zum Rauchen und da konnten wir sehen, dass die ihre Hausanzüge angezogen hatten. 


Wir machten noch eine kleine Runde über die Anlage und verschafften uns einen ersten Blick auf den berühmten Golfplatz. Dabei trafen wir ein recht seltsames Tier, welches vor uns auf einen Baum flüchtete. Wir hatten keine Ahnung, was es war. Es wirkte wie ein Katzenwieselbär... Scheu, aber niedlich.

Das Menü


Als wir zum Essen gehen wollten, stellten wir fest, dass nur ein einziges (französisches) Restaurant geöffnet hatte. Wir sind aber nicht nach Japan gereist, um Französisch zu essen, also fragten wir, ob man dort auch japanisch essen könnte und siehe da, es gab tatsächlich auch ein japanisches Menue, dass wir allerdings nicht lesen konnten. Also gab es ein Überraschungsmenue für uns einzige Europäer in dem Restaurant. Das war zwar recht teuer, aber hatte eine gute Qualität. Interessant war auch, dass das japanische Menü mit Abstand das günstigste war. So war auch dieser Tag bald wieder vorbei und es ging recht früh ins Bett. Kraft tanken für die Golfrunde am nächsten Tag.



Montag, 27. April 2015

Tokio von oben, zu Wasser und zu Fuß...

Tokio ist riesig. Knapp 13 Mil. Einwohner auf relativ wenig Raum. Da sind die Wege natürlich etwas weiter. 

Frühstück auf Parkbank


Heute ging es nun das erste Mal ohne Begleitung auf Tour. Für den Anfang der Tour hatten wir uns für das Gebäude der Stadtverwaltung entschieden. Dort gab es ganz oben ein Observatorium. Von dort kann man über ganz Tokio blicken. Dazu war das Ganze kostenlos. Nachteil war, dass wegen des günstigen Preises auch viele andere die Aussicht genießen wollten. Daher gab es eine sehr lange Warteschlange. Aber egal. Wenn man schon mal hier ist...

Das Regierungsgebäude

Lange Warteschlange


Von oben hatte man (zumindest theoretisch) einen tollen Ausblick. Leider führt die Menge an vielen Menschen und Autos auch zu Smog. Es ist immer dunstig. Bei normal klarer Sicht kann man von dort sogar den Mt. Fuji sehen. Dieses Glück hatten wir leider nicht. Aber auch so war der Blick auf die Riesenstadt sehr nett. Von oben konnten wir schon die nächsten Ziele sehen. Einen kleinen Park unter dem Gebäude, bei dem viele Fahnen und Menschen waren und den Park mit dem Meji Schrein. 



Unten entdeckten wir dann den Grund für die vielen Fahnen auf dem Platz vor dem Verwaltungsgebäude. Es war eine Werbeaktion für Rindfleisch aus einer Region im Norden. Also nutzten wir dies für einen Lunch. Das war aber nicht so einfach. Erst musste man an einem Automaten Coupons kaufen. Diese hatten einen Werte von je 1000 ¥. Damit ist Nicole dann los zu einem der Wagen, an denen es Essen gab. Leider wurden wir dort kaum verstanden. Aber irgendwie wurden wir uns einig und wir bekamen eine Schale Reis mit (Oh Wunder) Rindfleisch... Dies haben wir dann im Park an großen Tischen mit vielen anderen verzehrt. 


Gestört hat nur etwas der Ausrufer vor unserem Tisch. Was auch immer er erzählte, oder bewerben wollte. Auf jeden Fall nutzte er ein Megafon. Und das aus ungefähr 3 Metern... und er war nicht alleine... auch andere rannten mit Megafon rum und nutzten es auch. War schon etwas schräg.





Durch einen Park und durch kleine Gassen ging es dann zum Meji Schrein. Dieser befindet sich in einem riesigen Park mit vielen Bäumen. Der Schrein im Zentrum ist aus den 20ern und wurde nach Zerstörung im Krieg in den 50ern neu aufgebaut. Interessant für uns war, dass wir in eine traditionelle, japanische Hochzeit hinein gerieten. Das war schon etwas besonderes. Braut und Bräutigam sahen aus, als wären sie grad einem Samurei Film entsprungen. Dazu hatten die Väter einen Frack an. Mal was anderes. 



Wir haben uns noch Glück und Frieden gewünscht und dem Schrein Respekt bezeugt (zweimal verbeugen, zweimal klatschen und dann noch einmal verbeugen), bevor es zum nächsten Ziel weiter ging. Wir wollten mal Tokio vom Wasser sehen. Als alte Metrohasen fanden wir sofort die richtige Bahn und machten uns auf zum Haneda Pier. Dort besorgten wir uns dann mit Händen und Füßen Tickets für eine Bootsfahrt über die Bucht von Tokio. Auf der anderen Seite war dann aber nur ein Einkaufszentrum, ein Vergnügungsviertel und die Freiheitsstatue. Die wurde fotografiert und nach einem kurzen Abstecher in einen Supermarkt ging es dann wieder zurück. Beeindruckend auf der Tour war die Rainbow Bridge über die Bucht. Mehrstöckig und von Autos und Eisenbahnen befahren. 


Die nächste Aufgabe war dann, das Lokal zu finden, für das wir für 19.00 Uhr eine Reservierung hatten. Shuhei hatte uns ein Sushi Lokal empfohlen, bei dem es gute Qualität zu einem fairen Preis gab. Wir hatten einen handgeschriebenen Zettel auf Japanisch und Englisch mit Telefonnummer, aber ohne Adresse. Im Internet hatten wir nach der Telefonnummer gegoogelt und wussten, dass es sich in Ginza und im 10 Stock befindet. Die Suche war schon eine echte Herausforderung. Nun wissen wir aber, dass das Adresssystem in Tokyo nach Bezirken und Blocks aufgebaut ist und nicht nach Nummern und Straßen. Zudem haben wir uns die berühmte Ginza Straße angesehen. 



Im Lokal angekommen wurde ich sofort als Andreas San angesprochen. Als wir uns umsahen, wussten wir warum. Wir waren die einzigen westlichen Gäste. Das Essen war klassisches Sushi. Also Fisch auf Reis. Keine Röllchen (bis auf Maki mit Gurke und mit Tuna). Mit unserer Bestellung haben wir uns durch die halbe Meereswelt gegessen... :-) Höhepunkt war der halbfette und der fette Tunfischbauch. So einen zarten Fisch hatten wir als Sushi in Deutschland bisher noch nicht gehabt. Gut gefüllt und gut gelaunt ging es dann zurück zur letzten Nacht in Tokio.

PS: Für unsere Leser aus Frankreich: hier gibt es viele französische Bäckereien und Restaurants und Printemps. :-)